Großer Batteriespeicher in Blankenhagen geplant
In Blankenhagen plant ein Investor neben dem Umspannwerk im Winkel von Brockhäger Straße und Blankenhagener Weg eine Batteriespeicheranlage.
Die Stadt bestätigte den Eingang des Bauantrags. „Uns liegt ein Bauantrag für ein Batteriespeichersystem in Blankenhagen vor“, teilte Stadtsprechern Annette Blumenstein auf Nachfrage mit. „Der Fachbereich Bauordnung prüft die Zulässigkeit, denn solche Anlagen sind im Außenbereich nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt.“
Öffentliche Versorgung privilegiert
Laut Paragraf 35 Baugesetzbuch sind sie zulässig, „wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen, die ausreichende Erschließung gesichert ist“ und wenn es „der öffentlichen Versorgung mit Elektrizität, Gas, Telekommunikationsdienstleistungen, Wärme und Wasser, der Abwasserwirtschaft oder einem ortsgebundenen gewerblichen Betrieb dient“. Das Thema war im Februar am Rand eines Gesprächs des Bürgervereins Blankenhagen zur Standortsuche des Netzbetreibers Amprion für einen Phasenschieber schon einmal aufgekommen. Antragsteller für den Batteriespeicher ist der Hamburger Projektentwickler J & P Batterie-Projekte. Ein gut 1,2 Hektar großes Grundstück habe man sich gesichert, bestätigte Geschäftsführer Jens Peters am Mittwoch. 2025 solle mit dem Bau für einen mittleren einstelligen Millionenbetrag begonnen werden. Speicherkapazität von 28 Megawattstunden In einem ersten Schritt werde das Batteriefeld eine Fläche von gut 0,6 Hektar einnehmen. Die Anlage soll eine Speicherkapazität von 28 Megawattstunden haben, die Abgabeleistung würde 14 Megawatt je Stunde betragen. Eine spätere Erweiterung sei nicht ausgeschlossen. Eine größere, aber vergleichbare Anlage sei in Neumünster entstanden. Dort bestehe das Batteriefeld aus acht Containern, Wechselrichter, Transformatoren, Leitungen und Verkehrsflächen. In Neumünster hat die Firma J & P Batterie Projekte eine Anlage im Bau, die – wenngleich größer – mit der in Gütersloh geplanten vergleichbar ist.
Projektentwickler auch selbst Investor
J & P verwendet laut Internetseite Lithium-Ionen-Batterien unterschiedlicher Hersteller, die direkt aus dem Stromnetz bezogenen Strom speichern können. Die Hamburger übernehmen auch für Dritte die komplette Projektabwicklung „bis hin zum Betrieb der Anlage“. Eigentümern landwirtschaftlicher oder gewerblicher Flächen in der Nähe von Umspannwerken wird ein „attraktives Pacht- oder Kaufangebot“ in Aussicht gestellt. In Blankenhagen sei man selbst Investor, sagte Peters. Beitrag zur Energiewende und Geschäft Batteriespeicher könnten einen Beitrag zur Energiewende leisten, so Peters. Strom kann gespeichert und dann abgegeben werden, wenn er benötigt wird. Das Geschäftsmodell bestehe darin, „bei negativen Strompreisen Strommengen zu kaufen und bei positiven Strompreisen zu verkaufen“. Strom ist billiger, wenn viel produziert wird. Umgekehrt wird er teurer, wenn wenig erzeugt wird. Michael Weber, Amprion-Sprecher für den geplanten Phasenschieber, bestätigte am Mittwoch: „Eine mögliche Planung von Batteriespeichern hat keinen Zusammenhang mit unseren Planungen, denn Amprion plant den Bau einer technischen Anlage ,Phasenschieber Ostwestfalen’ im Bereich zwischen den bestehenden Umspannanlagen Hesseln und Gütersloh. Aktuell suchen wir in den drei bekannten Suchräumen nach einem geeigneten Standort für unsere geplante Anlage.“